Turnende Vereine Wallisellen

Information

Dieser Beitrag ist vom 20. September 2008. Kategorien: Männerriege, Turnfahrten / Ausflüge.

Das Engadin ist immer eine Reise wert

20 erwartungsfrohe Männerriegler starteten am Samstag, 20. September um 7 Uhr in der Früh bei Hochnebel und empfindlich tiefen Temperaturen am Bahnhof Wallisellen ihre Bergtour ins Unterengadin.

Nun, der Anfang war natürlich locker und ohne Strapazen, SBB und Rhätische Bahn brachten uns nach knapp 3 Stunden Fahrzeit entlang dem Zürich- und Walensee über Landquart, durchs Prättigau und dem Vereina-Tunnel sicher nach Lavin, dem Ausgangsort unserer Wanderung. Dort war’s schon fast wolkenlos, nur eine stramme Brise wehte uns um die Ohren und animierte uns, von Beginn weg eine ordentliche Pace anzuschlagen. Da aber der Anstieg schon recht nahrhaft war, zog sich das „Feld“ ordentlich in die Länge und liessen die Ersten abreissen. Eine ordentliche Verschnaufpause, begossen mit kühlem Weisswein, führte uns wieder alle zusammen. Vorsorglich hatte unsere Reiseleitung aber für die Fortsetzung zwei Routen (eine leichtere, eine anspruchsvollere) ins Programm genommen, sodass wir an unserem ersten Ziel Guarda nach ca. 3 Stunden mehr oder weniger gleichzeitig eintrafen. Unterwegs konnten wir von einer „heilen“ Bergwelt geniessen und mussten wir uns ein Pfeifkonzert von den „Munggen“ gefallen lassen – gesehen haben wir sie leider kaum. Und so nebenbei mussten wir höllisch aufpassen, keinen Fehltritt zu machen, denn es ging buchstäblich über Stock und Stein sowie über Bäche und morastige Wiesen. Mit dem richtigen Schuhwerk wurden aber alle Hindernisse gemeistert und kamen alle heil in Guarda an. Für einen ausgedehnten Rundgang durch’s Dorf mit den wunderschönen typischen Bündner Bauten fehlte uns etwas die Zeit und vielleicht auch etwas die Kraft, durstig und hungrig wie wir waren. Nun, für das leibliche Wohl war im Hotel Meisser mehr als gesorgt und bei Capuns, Pizzokel und „erfrischende“ Getränke konnten wir wieder genug Energien tanken, um das letzte Teilstück in Angriff zu nehmen. Der Weg, der uns über Ardez zu unserem Übernachtungshotel in Ftan führte, war nun um einiges besser, durch ein ständiges Auf und Ab aber nicht minder anspruchsvoll, die weniger „wanderfesten“ unter uns erhofften sich nach jeder Kurve den Blick auf unserem Zielort . . .!

Da die Gruppe auch diesmal auseinandergezogen wurde, erreichten nicht alle Ftan über den gleichen Weg – der Schreibende hatte das „Glück“, den etwas kürzeren Weg gewählt zu haben und konnte so im 2er-Zimmer schon mal die Dusche ausprobieren.. Um danach in aller Ruhe das fantastische Panorama in Richtung Scuol mit dem Schloss Tarasp zu geniessen. Nach und nach fanden sich dann alle im Speisesaal wieder, frisch geduscht und mit bequemen Schuhen ausgerüstet, die Blasen mit Pflaster versorgt. Vom Riz Casimir (wie an einem Turnfest, nur besser) mit Vorspeise und Dessert blieben keine Resten übrig – ein Kompliment an den Koch! Und danach wurde gesungen, was das Zeug hielt, andere müde Gäste werden es uns gedankt haben! Nur 4 wollten partout nicht mitmachen und klopften dafür einen zünftigen Jass -gehört ja auch zu einer Bergtour, oder?

Morgens um 8 Uhr waren wir schon wieder auf den Beinen, obwohl nur die wenigsten wirklich gut geschlafen hatten, dafür war die Kirche samt Geläute einfach zu nahe am Hotel! Nach einem währschaften z’Morge waren die meisten (nicht alle) aber bereit, den zweiten Tag unserer Wanderung unter die Füsse zu nehmen. Leider war das Wetter nicht mehr ganz so schön wie am Vortag, graue Nebelschaden verdeckten sie Sonne und natürlich auch die schöne Bergwelt. Zum Glück blieb es trocken und gegen die Kälte waren wir mit zweckmässiger Bekleidung gut gerüstet. Nach einem rund dreistündigen Fussmarsch, unterbrochen von einer Zwischenverpflegung mit heissen Getränken auf Alp Laret, erreichten wir das Bergrestaurant auf Alp Prui, wo wir uns ein letztes Mal an die gute Bündner Küche erfreuten. Einige Mutige (ca, die Hälfte) stürzten sich danach mit einem Trottinet in die Tiefe Richtung Scuol, die andere Hälfte schwebten in Gondeln bequem zu Tal! Wo wir, nach einer weiteren Jass-Runde (natürlich wieder die gleichen Vergifteten), den Zug in Richtung Landquart resp. Wallisellen bestiegen. An dieser Stelle vielen herzlichen Dank an den Organisator Erich und seinem Gehilfen Ueli. Eine Bergtour zu organisieren ist schon mal nicht leicht, ausschliesslich gutes Wetter bei Petrus zu bestellen schon gar nicht. Und es allen recht zu machen und auf den individuellen Konditionsstand Rücksicht zu nehmen, ist schlicht ein Ding der Unmöglichkeit. Auch der Schreibende hatte ab und zu „zu beissen“, schlussendlich war es aber auch für ihn ein tolles Wochenende!

Herman van der Meijden 

Kommentare sind geschlossen.