Turnende Vereine Wallisellen

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Dieser Beitrag ist vom 18. September 2011. Kategorien: Männerriege, Turnfahrten / Ausflüge.

Wetterglück im Neuenburger Jura!

Nachdem unser Reise-Organisator und Wanderführer Pierre-Alain im letzten Jahr in Interlaken mit dem Wettergott noch teilweise auf Kriegsfuss gestanden war, hatte er diesmal bei der Planung unserer Turnfahrt in den Neuenburger Jura ein mehr als glückliches Händchen. Am Samstag schien strahlend die Sonne, aber dank einem angenehmen Lüftchen war es zum Wandern doch nie zu heiss. Und auch am Sonntag dominierte, trotz einigen Wolken, eine moderate Sonne und blieb es, abgesehen von einigen Tropfen beim Besteigen des Zuges zur Heimfahrt, trocken.

Jetzt aber schön der Reihe nach: 15 gutgelaunte und schon recht muntere Männerriegler waren, pünktlich wie immer, um 7.20 Uhr am Bahnhof Wallisellen, um dann mit knapper Not den 7.37-Zug nach Zürich zu erwischen (vorgesehen war eigentlich der 7.57-Zug!). Dafür konnten wir dann, ohne Zeitdruck, von einem herrlich duftenden Kaffee geniessen, der unser Oberturner Ueli organisierte, von Gleis 54 nach Gleis 13 transportierte . . . und obendrein auch bezahlte! Von der Zugsreise Zürich-La Chaux-de-Fonds gibt es keine aufregenden Geschichten zu erzählen. Interessant wurde es dann in La Chaux-de-Fonds, als wir über die breite Avenue Léopold Robert zum „Espacité“ gelangten, ein imposantes, 60 m hohes Bürohochhaus (Stadtverwaltung), von wo man vom im obersten Stock gelegenen Restaurant ein wunderschöner Rundblick über die ganze Stadt hat. Hier war auch gut sichtbar, dass La Chaux-de-Fonds eine so genannte Reisbrettstadt ist – alle Strassen verlaufen parallel und rechtwinklig zueinander. Gediegene Jugendstilhäuser prägen das Stadtbild, Zeugen einer goldenen Uhrenmacher-Epoche. Nach dem obligaten Kaffee/Gipfeli-Halt wurde es endlich ernst, der lange Weg zur Vue des Alpes wurde unter die Füsse genommen. Zuerst durchquerten wir den südöstlichen Stadtteil, dann ging es über Felder und durch Wälder mehrheitlich bergauf, bis nach etwa anderthalb Stunden unser anhin souveräner Guide scheinbar vom Weg abgekommen war und leicht nervös zum Handy greifen musste. Des Rätsels Lösung: Pierre-Alain hatte einige Familienmitglieder (alle wohnhaft in La Chaux-de-Fonds und Umgebung) aufgeboten, die in diesem unwegsamen Gelände ein schönes Plätzchen mit Feuerstelle ausgesucht hatten, um uns (und einigen Dutzend Wespen) mit feinen, in der Asche gegarten Neuenburger Würste und kalten Getränke zu verwöhnen – da blieb der mitgebrachte Proviant natürlich im Rucksack! Tolle Idee und vielen Dank, Pierre-Alain! Nach einem nochmaligen Zwischenhalt in einer gemütlichen Bergbeiz (Wandern macht halt durstig) waren wir noch fit genug, um auch das letzte, doch etwas schwierigere Teilstück zur Vue des Alpes in Angriff zu nehmen. Obwohl nach einem so sonnigen Tag die Fernsicht nicht ganz so klar war, genossen wir vom überwältigenden Panorama mit den Berner Bergriesen und den Savoyer Alpen – die Vue des Alpes ist allemal eine Reise wert!

Dass wir im gleichnamigen Hotel bestens versorgt wurden, die meisten von uns trotz Schnarchkonzerte und Niederlage von Roger Federer am US-Open tief geschlafen haben und alle fit und munter am nächsten Tag um 8 Uhr am Frühstückstisch sassen, spricht sich von selbst – Männerriegler sind körperlich und mental ein starkes Völkchen!

Nach einer gut halbstündigen Busfahrt nach Noiraigue starteten wir das Abenteuer „Gorges de l’Areuse“, eine knapp 10 km lange Schluchten-Wanderung am Fusse des „Creux du Van“. Gut, Abenteuer ist vielleicht zu hoch gegriffen. Aber für einen von Höhenangst geplagten und nicht schwindelfreien Wanderer (wie der Schreibende) ist die Gorges ab und zu eine richtige Herausforderung – einfach beim vielfachen Ueberqueren nicht zu viel nach unten schauen! Schade, führt die Areuse in diesem Spätsommer nur sehr wenig Wasser, trotzdem war es auch so ein eindrückliches Erlebnis! Selbstverständlich machten wir einen Mittagshalt im Restaurant de la Truite, um von der leckeren Forelle (leider kein ganzer Fisch pro Nase) zu geniessen. Viel zu schnell sassen wir dann in Boudry im Zug, um via Neuchâtel pünktlich nach Reiseplan in Wallisellen zu sein, wo dank Handy der private Taxidienst bestens funktionierte!

Chris van der Meijden

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