Turnende Vereine Wallisellen

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Dieser Beitrag ist vom 27. März 2015. Kategorien: Männerriege, Spielabende.

17. Curling – Plauschturnier MR Wallisellen und Fitnessriege Dietlikon

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Hei, schon wieder ein Jahr vorbei! Schon wieder ist Curling angesagt. Die Organisatoren haben es leicht und schwer: Leicht, weil sie auf die altbewährte Einladungs-Datei zurückgreifen können, auf der sie nur das Datum ändern müssen, und schwer, weil sie die eigenen Skips und die Teilnehmer einmal mehr zu motivieren haben, mitzumachen. Und auch dieses Mal ist es ihnen gelungen, diesen vielversprechenden Anlass auf die Beine zu stellen. Diesmal ist es besonders schwierig, genügend Mitmachende zu finden, denn ein wichtiger Fussballmatch (Schweiz gegen Estland) drohte, ungebührlich viele potentielle Steineschieber abspenstig zu machen.

Pünktlich zur vorgegebenen Zeit treffen die Sportler(innen) ein. Sie kommen zu Fuss, mit dem Velo, mit dem e-Velo, mit dem Auto und als Beifahrer ins Restaurant, um den Apéro zu geniessen. Der Genuss ist allerdings kurz, heisst es doch schon nach einer halben Stunde, die bewährte „Blitz-Curlingschule“ zu durchlaufen, was einem Aufwärmen nahekommt und auch das Kennenlernen der Regeln und der Spielweise zum Inhalt hat.

Curling ist eine uralte Präzisionssportart. Der älteste bekannte Stein stammt aus dem Jahr 1511, die erste schriftliche Erwähnung kommt aus dem Kloster Paisley in der Grafschaft Renfrewshire (England, woher denn sonst) vom Februar 1541, und der erste Curlingclub wurde 1716 in Kilsyth (Schottland) gegründet. Die Steine waren damals allerdings nicht genormt, sodass es einen regelrechten Wettbewerb unter den Clans um den größten Curlingstein gab. Die Steine waren meist unbehandelte, flache Steine, die man in Flüssen fand. Der Spieler hatte nur wenig Kontrolle über den Stein und verließ sich mehr auf Glück statt auf sein Können. Taktik war im Gegensatz zu heute nur Nebensache. Die größte Verbreitung besitzt Curling heute in Kanada, wo die Mitglieder der besten Teams die Sportart professionell betreiben. Curling ist seit den Olympischen Winterspielen 1998 eine olympische Sportart. 2002 fand die erste Rollstuhlcurling-Weltmeisterschaft statt und 2004 wurde es in die Reihen der paralympischen Sportarten aufgenommen. Rollstuhlcurling wird ohne wischen gespielt (Wikipedia – so schlau ist der Berichterstatter nun auch wieder nicht).

Doch genug der Geschichte – begeben wir uns wieder in die Gegenwart. Wie so oft bietet diese Sportart, wenn sie von Anfängern ausgeübt wird, Anlass zum Mitfiebern, Besserwissen und Schmunzeln, das letztere vor allem, wenn man die Steinabgaben studiert: Drehungen, Rückwärtsrutschen, leicht schmerzhafte Stürze, Schlittern auf den Knien und auf dem Hosenboden sind zu Beginn an der Tagesordnung. Aber je länger man mitmacht, desto weniger Fehler passieren und desto präziser sind die Ergebnisse. Die Rufe der helfenden Profi-Skips wie „wüsche“, „ab“, „zieh“, wie auch das genaue Zeigen mit Besen und Arm werden immer besser befolgt. Es ist keine Seltenheit, dass vier oder sogar mehr Steine im „Haus“ liegen, bevor dann vielleicht doch noch der letzte Stein des Gegners den schon erhofften Sieg zunichte macht.

Einmnal mehr haben wir es nicht geschafft, Weltmeister(innen) zu werden – aber hallo, wir haben den Plausch, und deshalb heisst ja das Turnier auch „Plausch“turnier, und wir können viel Lob von den Skips einheimsen.

Das anschliessende gemütliche Beisammensein bei Penne mit Salat und Tranksame lässt die klammen Finger wieder warm werden. Anschliessend sind wir bereit für die Rangverkündung. Ob Sieger oder Schlusslicht – niemand bildet sich etwas auf den Rang ein, der erreicht wird. Alfonso muss als Skip der Siegermannschaft eine kurze improvisierte Rede halten, die er mit Bravour meistert. Der Gabentisch ist einmal mehr reichlich gedeckt, nicht zuletz unter Mithilfe unseres Präsidenten Karl, der seinen gutbestückten Weinkeller geplündert hat. Herzlichen Dank allen Sponsoren wie auch den Organisatoren. Kurz vor Mitternacht verlässt auch der letzte Sprücheklopfer das Lokal und nimmt den Heimweg unter die Füsse oder die Räder.

Jürg Deller

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