Turnende Vereine Wallisellen

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Dieser Beitrag ist vom 22. September 2013. Kategorien: Männerriege, Turnfahrten / Ausflüge.

4 K’s und Natur pur

Turnfahrt Männerriege 2013

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Kameradschaft

Achtzehn Männerriegler starteten am Freitag vor dem geschichtsträchtigen Abstimmungswochenende zur traditionellen Männerriegenfahrt in den Schweizerischen Nationalpark (SNP). Für den Oberturner begann die Reise als Abenteuer. Innerhalb sieben Minuten musste er doch seinen Geldbeutel mit Halbtaxabo., Kreditkarten, Voucher und Bargeld von zu Hause an den Bahnhof organisieren. Dank Handy und Arbeitstag konnte auch er die Reise gestresst aber mit bester Laune und begleitet mit treffenden Sprüchen an die Adresse des Oberturners antreten. Da sich einige Kameraden an der Musikfestwoche aktiv engagierten, mussten sie in Wallisellen bleiben. Ich denke, dass die Kollegen, die nicht mitkommen konnten ein lässiges Wochenende und wir, die unterwegs waren, verschiedene musikalische Höhepunkte verpasst haben. Dies ist leider oder eben das Positive und eine Folge der vielen Angebote in unserer Gemeinde.

Interessanter wie wunderschöner Nationalpark

Nach der mehrstündigen Zugs- und Postautofahrt konnten wir in Il Fuorn die Koffer dem Hoteldriver, „Ueli Geiger der Knecht“, anvertrauen. Dieser fuhr mit unserem persönlichen Accessoire nach Müstair weiter. Nach der überzeugenden Stärkung im Gasthof Il Fuorn wurde der Führungsstab von unserem Organisator und Turner Hans Peter Müller dem Parkwächter Peter W. Roth übergeben. Dieser gab uns gleich zu verstehen wie man sich im Nationalpark benimmt, wo die Bewegungsfreiheit ihre Grenzen hat und dass im Park die gesamte Tier- und Pflanzenwelt ihrer freien, natürlichen Entwicklung überlassen und vor jedem nicht im Zwecke des Parkes liegenden menschlichen Einfluss, geschützt wird.

Wandern, stehen, beobachten, riechen, zuhören waren die Schwerpunkte der folgenden ersten fünf Stunden im SNP.

Wir Männerriegler waren doch sehr erstaunt und teils positiv überrascht über den vom Bundesrat bewilligten Steinbockdiebstahl im Aosta Tal anfangs des letzten Jahrhunderts. Die aus dem Jagdgebiet des italienischen Königs Vittorio Emanuele entwendeten Jungtiere wurden im Tierpark „Peter & Paul“ in St. Gallen aufgezogen, gezüchtet und am 20. Juni 1920 wurden die ersten sieben Jungsteintiere im SNP ausgesetzt. Diese sieben Tiere waren der Grundstein für den heutigen Steinwildbestand von über 460 Tieren.

Sollten Sie als ehrliche Schweizer/in diesen Bericht lesen, und denken, das kann doch wohl nicht wahr sein „Bundesrat bewilligt Diebstahl im Ausland“, darf ich Sie im Namen des Parkwächters beruhigen. Im Jahr 2006 hat die Schweiz, wie es bei uns so Tradition ist, die Schulden mit 40 Steintieren an Italien bezahlt.

Wir lernten den kausalen Zusammenhang zwischen der Ausdehnung der Arvenwälder und der Überlebensaufgabe des Arvenhähers kennen. Wir sahen den Unterschied zwischen Föhre und Arve aber der Sichtkontakt zu den röhrenden Hirschen wurde uns leider verwehrt. Dies auch während der Nacht, obwohl unsere Exkursion auch um Mitternacht und in der Brunftzeit der Hirsche stattfand.

Kulinarisches

Bei Sonnenuntergang ging es aus dem Nationalpark hinaus und mit dem Postauto durch das Val Müstair. Im Hotel Helvetia, Müstair, wurden unsere Herren von der Familie Grond herzlichst empfangen. Liebe Leser/Innen, Sie dürfen wissen, dass dieses Hotel heute in der vierten Generation geführt wird und die Familie mit Wallisellen insbesondere mit den Turnenden Vereinen freundschaftlich verbunden ist.

Nach dem Apéro und vor dem 5-Sterne Nachtessen mit fünf Gängen nutzten die einen das sympathische, kleine Hallenbad oder die Sauna und wiederum andere schlugen sich aufs Ohr.

Kultur und Kondition

Die folgenden beiden Tage zwischen Müstair und dem SNP unterschieden sich, indem wir in anderen Teilen des Nationalparks wanderten, beobachteten, rochen und die Ruhe wie das wunderschöne Wetter genossen. Das Kloster Müstair haben wir ebenfalls Besucht aber aus Zeitgründen mussten wir auf eine fachliche Führung verzichten. Hier gilt: Aufgeschoben ist nicht aufgehoben.

Die Fitness und die Kondition haben wir während den drei Tagen nicht mit der Distanzbewältigung sondern mit der Überwindung der Höhenkurven bewiesen.

Mit der Erkenntnis, dass der SNP kein zoologischer Garten ist und das die östlichste Ecke der Schweiz nicht so busy ist wie Zürich Nord, bewog uns dazu, nächstes Jahr wieder für  unseren Verein zu reservieren und weitere SNP-Gebiete zu begehen.

Herzlichen Dank an den Organisator Hans Peter Müller und den pensionierten Parkwächter Peter W. Roth.

Ueli Gerber

Eine Antwort

  1. Jürg Deller
    16. Oktober 2013

    Danke, Ueli, für deinen langen Bericht. Es freut mich, dass ihr es gut gehabt habt. Sicher wäre ich auch gern dabei gewesen, aber manchmal kann man nicht Fünfer, Weggli und Herausgeld haben. Viele Grüsse an alle Riegler