Schon wieder Kari Suter, der einen Anlass organisiert. Er macht das einfach gut, drum kommt er immer wieder dran. Er ruft zum Mitmachen auf, einmal mehr nicht umsonst, denn dieser Ausflug während der Schulferien ist seit Jahren ein beliebter Anlass.
Für einmal können wir definitiv mit absoluter Sicherheit den Regenschutz zu Hause lassen – auch eine wärmende leichte Jacke wäre nur überflüssiger Ballast. So wie die Sonne seit Wochen vom Himmel brennt und auch die wettermässige Zukunft das Gleiche verspricht, muss selbst der grösste Pessimist klein beigeben.
Etwa 25 Teilnehmende steigen zur abgemachten Zeit in den Zug nach Zürich, mit dem selber gelösten Tagespass im Sack. Was die SBB heute wieder an uns verdient! – und trotzdem wird sie auch dieses Jahr wieder rote Zahlen schreiben.
Die Sihltalbahn bringt uns nach Adliswil, wo der Wanderung erster Teil beginnt, nämlich zum Restaurant Etzliberg. “Recht viel im Schatten“ hat Kari auf der Einladung geschrieben – vielen Dank bei dieser Hitze, andernfalls kämen wir unter den heutigen Umständen alle schwarzgebraten an. Schon nach einer knappen halben Stunde findet im relativ kühlen Wald ein Trinkhalt statt.
Beim ersten Bergpreis ist das Feld noch kompakt, beim zweiten ist es schon recht in die Länge gezogen. Einige von uns kommen ganz schön ins Keuchen. Nein, im Ernst, die Wanderung ist leicht, der Bergpreis mehr symbolisch.
Zur vorgegebenen Zeit erreichen wir das wunderschön gelegene Restaurant. Die tolle Aussicht reicht über den ganzen Zürichsee bis in die Alpen. Wir treffen hier noch weitere Kameraden mit Partnerinnen. Essen und trinken unter diesen Umständen sind wirklich eine Freude. Turi bestellt sich sogar einen Dessert, unterlegt mit einem seiner träfen Sprüche: “Ich habe zwar keinen Hunger mehr, aber eine kolossale Fresslust“.
Das Begleichen der Zeche anschliessend dauert etwas lange, dafür kommen wir in den Genuss einer Lektion “Schriftliches Zusammenzählen“. Wem das Kopfrechnen nicht so liegt und wer keinen kleinen Rechner in der Tasche hat, muss sich eben anders zu helfen wissen. Also, die Serviertochter sagt uns zufrieden nach dem Zahlenbeigen, bei ihr stimme es.
Der geordnete Aufbruch lässt den einen oder die andere etwas das Gesicht verziehen, bis auch die letzten steifen Gelenke wieder gängig geworden sind. Der Weg führt wieder Richtung Sihltal mit dem Ziel Bahnhof Sihlwald. Kurz davor liegt das Naturschutzzentrum mit Gehegen für Biber, Fischotter und anderen Tieren. Bei Familie Biber ist nichts zu machen, die verstecken sich alle. Aber bei Fischotters läuft etwas – mindestens vier der putzigen Tiere zeigen sich, Runden im Wasser drehend oder Fisch fangend und fressend.
Während wir auf den Zug warten, kann es Kari natürlich nicht lassen, mit dem Brunnenwasser zu spielen. Entsprechend sieht er dann auch aus nach kurzer Zeit. Wer ihn kennt, wundert sich nicht – ich erinnere nur ans Duschen nach dem Turnen. Bald fährt der Zug ein, und nach dem üblichen Umsteigen im Hauptbahnhof erreichen wir so gegen 5 Uhr abends zufrieden unser Heimatdorf. Es ist einmal mehr ein friedlicher Männerriegentag vergangen, wohl vorbereitet und durchgeführt von unserem Profireiseleiter Kari. Herzlichen Dank.
Jürg Deller