Turnende Vereine Wallisellen

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Dieser Beitrag ist vom 29. Juni 2014. Kategorien: Männerriege, Turnfeste.

Männerriege Wallisellen im ansteckenden Turnfieber

Appenzöll im Turnfieber war der Slogan des Kantonalturnfestes in Appenzell. Auch die Männerriege Wallisellen liess sich von diesem Fieber anstecken

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Dieses Fieber hat unser Team bereits am Eidgenössischen Turnfest 2013 in Biel ergriffen, so dass wir vor einem Jahr die Hotelzimmer reservierten. Daraufhin erwarteten wir mit Spannung die Bestätigung für unsere Teilnahme im Frühjahr 2014. Wir ahnten, dass an diesem Turnfest grosses Interesse sein wird und wir mit unseren Jahrgängen auch nicht mehr gewillt sind, die Turnfestnächte im Freien, im Zelt oder unter einem Vordach zu verbringen.

Mit dem Trainingsstart im Mai wurde es ernst und je näher der Wettkampftermin rückte, desto nervöser wurden unsere Turner, insbesondere der Oberturner. Am Freitag, 27. Juni 2014 startete das Turnfest für uns am Bahnhof Wallisellen. Mit SBB, Appenzeller Bahn und unter der Reiseleitung vom Chef, Bahnhof Wallisellen, Bruno Rechsteiner, ging es der Höhensonne entgegen. Nachdem die Hotelzimmer durch unsere 22 Teilnehmer in Beschlag genommen wurden, hiess es, gutes Schuhwerk montieren, wir gehen auf Wanderschaft. Davor rekognoszierte der Technische Leiter mit seinem Assistenten und den Schiedsrichtern die Wettkampfplätze, sowie die Durstmeilen und die Verpflegungszelte für den Wettkampf am Samstag und die Zeit danach.

DSC_0045Der Freitag wurde gänzlich der Kameradschaft, dem kulinarischen aus der Region und der mentalen Vorbereitung gewidmet. Wanderziel war: Apéro und Nachtessen im Berggasthaus Hoher Hirschberg. Dieses traditionelle Gasthaus wird als Wirtschaft seit 1890 betrieben und wurde urkundlich erstmals als Sommeralp im Jahr 1610 erwähnt. Früher nur als Sommerausflugsrestaurant, werden heute die Gäste während allen Jahreszeiten verwöhnt. Eine Adresse die für Jung, Alt, Wanderfreunde, Sportler oder Nichtsportler zu empfehlen ist.

Ein Grossteil unserer Truppe suchte das Nachtlager im Hotel vor der Geisterstunde auf. Dies im Wissen, dass Tagwache vom Oberturner auf 06:30 Uhr festgesetzt wurde. Morgenessen, verschieben auf das Wettkampfgelände, anmelden, Gruppen einteilen, Startnummern anbringen, Muskeln aufwärmen, Gelenke und Sehnen bewegen, Würfe nochmals testen, Puls erhöhen, (Blutdruck erhöhte sich mit der Nervösität automatisch). Pünktlich um 08:15 Uhr wurde der erste Rugbyball durch den Ring geworfen. Es wurde während zwei bis drei Minuten pro Übung und Teilnehmer bei voller Leistung gerannt, gestoppt, gerufen, korrigiert, gehetzt, geschwitzt und über eigene Missgeschicke geflucht. Jeder Teilnehmer absolvierte drei Fachtests und vier Fit & Fun-Übungen. Unsere Wettkämpfer wurden plötzlich von Fans und Zaungästen aus Wallisellen lauthals und moralisch unterstützt. Die überraschende Anwesenheit von wettkampferfahrenen Freunden und Bekannten aus der Turnerfamilie bereicherte unsere gute Stimmung.

Nach den Wettkämpfen genossen wir das traditionelle Bier aus der nachbarschaftlichen Brauerei Locher Appenzell und wiederum gespendet vom Präsidenten. Im Anschluss mussten die Schiedsrichter ihre Aufgaben bei den Mitbewerbern aufnehmen und für die restlichen Wettkämpfer hiess es duschen, in Appenzell flanieren und den energiegeladenen Jungturnern am und um das Turnfest zuzuschauen. Unsere Turnverein-Erfahrenen meinten, dass es bei uns vor 20 und 30 Jahren genauso wild und grenzüberschreitend zu und her ging. Der Schreiber hörte aus diesen Worten eine gewisse Sehnsucht nach Früher heraus.

Der erste Blick auf die Rangliste von Samstagnacht war im ersten Moment ernüchternd. 5. und letzter Rang in unserer Kategorie. Die nachträgliche genaue Analyse des Resultates zeigte in der Gesamtheit ein wesentlich besseres Bild auf. Wir starteten bei den Senioren in der Stärkeklasse 1, der Stufe mit den meisten Turnerinnen und Turner. Wir waren mit 20 Wettkämpfern die grösste Turnerschar in dieser Stärkeklasse und mussten ohne Frauen auf den Frauenbonus verzichten. Auch waren wir die einzigen, die sich an die anspruchsvolleren Fachtestdisziplinen wagten. Unsere Konkurrenz bewegte sich lediglich bei den Fit und Fun-Disziplinen und holte sich da einfachere aber sichere Wettkampfpunkte.

Der Sonntag sowie die anspruchsvollen Vorführungen gingen im Dauerregen völlig unter. Dieser regnerische Abschluss hat das OK und alle Teilnehmer – Innen nicht verdient. Es schien als ob jemand meinte, jetzt sei es an der Zeit das Turnfestfieber bei den Turnern und Turnerinnen herunter zu kühlen. Vielleicht waren es aber auch die Abschlusstränen von Petrus der es nicht verkraften konnte, dass wieder ein grandioses Turnfest zu Ende ging.

Herzlichen Dank an meine Wettkämpfer, meine Schiedsrichter, meine Leiter, dem Organisator und unseren Fans. Ob Neuturner, jung oder alt: Mitmachen und wiederholen im nächsten Jahr heisst die Devise.

Ueli Gerber, Technischer Leiter und Teilnehmer

Eine Antwort

  1. Markus Keller
    13. August 2014

    Bravo Ueli ! Lässiger Artikel !
    Gruss
    Markus