Turnende Vereine Wallisellen

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Dieser Beitrag ist vom 11. März 2006. Kategorien: Männerriege, Skiweekends.

Skiweekend Männerriege 2006

Ja, liebe Leser, es ist wieder so weit, der Bericht über unser Schneewochenende ist fällig. Interessiert? Dann lest weiter. Nicht interessiert? Dann lasst es doch einfach bleiben.

Also dann, ich beginne mit dem Organisator, Erich Rütimann. Was er uns da vorbereitet hat, was er alles mitgenommen hat, wie er uns begleitet hat durchs Wochenende, das war Spitze. Danke, Erich, schon zu Beginn des Berichtes.

Obwohl wir schon den 11. März schreiben, macht der Winter überhaupt noch keine Anstalten, sich im Unterland langsam zu verabschieden. Die Fahrer der zwei Kleinbusse, Erich Hüsser mit seinem eigenen (herzlichen Dank) und Kami mit dem von Alex Jaggi (ebenfalls herzlichen Dank), werden schon zu früher Stunde arg gefordert.

Kaum richtig losgefahren, schneit es so kräftig, dass die Strassen in nullkommanichts weiss sind und demzufolge hohe Ansprüche an die Fahrkünste stellen. Ursprünglich waren wegen der Rekordzahl von 19 Anmeldungen drei Fahrzeuge vorgesehen. Nach 5 Abmeldungen aus verschiedenen Gründen reichten dann doch deren zwei.

Drei Teilnehmer hatten wichtiges vergessen: Einer seine Schuhe in den Bergen (man kauft sich neue – die alten sind 10-jährig), ein Zweiter ebenfalls (man kommt einfach ohne Skiausrüstung mit und hat trotzdem seinen Spass), der Dritte lässt seine Skistöcke am Treffpunkt liegen (man mietet welche am Ziel).

Ein kurzer Zwischenhalt in der Raststätte Heidiland wird sehr kurz. Statt Kafi-Gipfeli geht es gleich wieder weiter, denn ohne Parkplatz (alle belegt) kein Autoabstellen (ausser man riskiert eine Busse), ohne Autoabstellen kein Aussteigen, ohne aussteigen keine Bestellung, ohne Bestellung kein Warten, ohne warten nichts zwischen die Zähne und die Gurgel herunter, ohne das kein Genuss, also los weiter.

Die Tageskarten sind schon bereit und wir schnell einsatzfähig – Rinerhorn-Skigebiet, wir kommen. Wir fahren hoch und hoffen, die Sicht werde besser und der Schneefall ende. Der erste Wunsch wird erfüllt, der zweite nur in Ansätzen. Aber die Pisten sind hervorragend präpariert, und der Schnee ist sagenhaft. Alles wird ausprobiert, sei es Nüllisch Grat (2490 müM), Juonli (2388) oder Hubel (2281). Es ist so schön zu fahren, dass die manchmal schlechte Sicht mehr als kompensiert wird. Und unsere zwei Snowboarder machen voll mit – es ist eine Freude wie es läuft.

Zur Mittagspause treffen sich alle im Restaurant auf Jatzmeder (2053). Ich stelle bei meiner Bestellung der Gerstensuppe erstaunt fest, dass keine Suppenteller mehr vorhanden sind. Aber ein original Gamellendeckel tut es auch, und es hat zu meinem Vorteil viel Platz darin.

Nun wird voll Rohr weitergefahren, die tollen Schneeverhältnisse müssen doch ausgenützt werden. So gegen halb vier nehmen wir Kurs Richtung Talstation. Skis und Stöcke können wir in die Autos verladen, das Sporthotel Spinabad erreichen wir zu Fuss nach ein paar wenigen Minuten.

Mein erster Eindruck des Hotels ist „na ja“. Der Putz blättert ab, die Fenster sind sicher seit mindestens 40 Jahren nicht mehr gestrichen worden, der Schuhraum ist nur von aussen zugänglich und kalt, das Haus liegt ganz direkt an der Strasse, und so fort. Also gut, für eine Nacht – no problem. Ein Glück, dass der erste Eindruck auch täuschen kann, denn an der optisch nicht sehr attraktiven Reception empfängt uns Heidi, eine sehr liebenswürdige und zuvorkommende Person. Die Wasch- und WC-Räume sind praktisch neu, die Zimmer alt aber heimelig (schräge Wände und niedrige Türen, aua mein Kopf), alles ist sauber und warm.

Unser Organisator hat an alles gedacht. Nach dem Skifahren ist erst einmal Durst angesagt, also sind die entsprechenden Bierchen vorhanden. Nach dem Duschen ist Apéro angesagt, also weiss- und Rotwein, Nüsschen und ähnliches, alles mitgeschleppt von daheim. Heidi stellt die Gläser zur Verfügung, der erste, der bereit ist, stellt alles schön arrangiert bereit, und der Apéro erfüllt seine Aufgabe vorzüglich.

“Halbpension“ sagt nicht zwingend aus, dass das Abendessen im Hotel zu haben ist. Heute ist es so, dass die Tische für uns im Hotel Ochsen im Zentrum von Davos gedeckt sind. Fast vor der Haustüre des Hotels ist das öffentliche Verkehrsmittel angehalten, gemäss Fahrplan eine kurze Pause abzuhalten, was von uns benutzt wird, uns den Transport zum Ochsen zu sichern.

Hier kommt der Gedanke an „na ja“ (siehe erster Hoteleindruck) ebenfalls auf, diesmal mit mehr Berechtigung. Erich als Organisator ist aber unschuldig an der Auswahl und Ausführung des Menus. Satt werden wir jedenfalls, und das Lokal sieht ansprechend aus.

Anschliessend besuchen wir auf Empfehlung des Servierpersonals die Pianobar. Das ist ein guter Tip. Mit Plaudern und Durstlöschen vergeht die Zeit im Formel 1-Tempo. Wir erwischen den letzten Bus um halb zwölf und beschliessen im „Spinabad“ unseren ersten Tag mit einem Schlummertrunk.

Wie so oft gibt der erste Tag mehr zum Erzählen, obwohl auch der zweite voll Action ist. Das Frühstück in unserem Hotel ist Klasse, mit feinem Müesli und einem kompletten Buffet. Anschliessend fahren wir zur Talstation der Parsennbahn, denn wir wollen eine weitere Skiattraktion kennenlernen.

Die Bahn bringt uns ohne vorgängige Wartezeit (!) zur Mittelstation Höhenweg (2219). Aufs Weissfluhjoch (2662) führt ausser der Bahn auch ein „Rapid“, eine 6-er Gondelbahn mit Wetterschutz. Zu unserem Glück gibt’s diesen Schutz, denn sonst wären wir am Schluss nicht wohlbehalten wieder zu Hause angelangt. Sowas von kalt und Wind – wir wären ohne diesen Schutz glatt erfroren auf der Bergfahrt. Den Weissfluhgipfel (2844) streichen wir von unserer Liste in Anbetracht der garstigen Wetterverhältnisse.

Leider müssen wir auch die meisten anderen Möglichkeiten auslassen, die uns dieses vielseitige Skigebiet offeriert. Wind und Sicht sind heute leider nicht unsere Freunde.

Unser drei Riegler entschliessen wir uns gegen Ende des Tages, trotz aller Widrigkeiten den Weg auf Skis/Board nach Küblis zu wagen. Die lange Piste von 2662 müM bis 810 müM reizt uns halt doch. Zuerst plagen uns die Eispartikel beträchtlich, die mit etwa 80 kmh an die Wangen prallen, bei minus 10°C. Weiter unten wird die Sicht ohne Schneefall aber besser, so dass wir doch noch belohnt werden für unseren Entscheid.

Die Kameraden lesen uns in Küblis auf. Trotz „Engadiner“ fahren wir ohne Stau oder Stockungen nach Hause. Erich hat uns ein „tolles, sonniges Wochenende im Pulverschnee“ gewünscht, und ausser „sonnig“ hat es wunschgemäss stattgefunden, unter Zugabe von „unfallfrei, fröhlich, erlebnisreich, pannenfrei, kameradschaftlich und obermegagigageil“ (Entschuldigung, aber stimmts etwa nicht?).

Jürg Deller

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