Turnende Vereine Wallisellen

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Dieser Beitrag ist vom 16. September 2013. Kategorien: Turnfahrten / Ausflüge, Turnverein.

Turnfahrt TVW

7./.8 September 2013 im Lötschental

Entgegen der Tradition, die Turnfahrt am Bettagwochenende durchzuführen, fanden wir uns bereits eine Woche früher zur morgendlichen Stunde am Bahnhof in Zürich zwecks gemeinsamer Reise ins Wallis ein.

Schon bei der Anmeldung hatten wir uns für eine easy (schlaffe) oder heavy (straffe) Gruppeneinteilung zu entscheiden. Was im Vorfeld als eher befremdend zur Kenntnis genommen wurde, sich jedoch bereits in früheren Turnfahrten als unproblematisch erwiesen hat, lastete unserer Stimmung an den beiden Tagen in keiner Weise negativ an.

Im IC nach Bern flossen bereits erste den Körper in Stimmung bringende Getränke in die noch trockenen Gaumen und stimmten den weiteren Verlauf unserer Reise positiv ein.

In der Hauptstadt Bern angekommen, genehmigten sich einige noch etwas schlaftrunkene Gestalten ein koffeinhaltiges Getränk, andere wiederum nutzten die kurze Pause für kleinere Kommissionen, oder zum Erneuern eines bereits abgelaufenen Halbtages-Abonnement.

Die Weiterfahrt in der Bern-Lötschberg-Simplon-Bahn (BLS) ging zügig voran, das Wetter zeigte sich zunehmend von der besseren Seite, empfing uns eine Delegation von Helfern am Bahnhof Ausserberg unserer finalen Destination, nahe Visp. Zugegebenermaßen galt die Heerschaft nicht primär uns, sondern waren Teil der 100-Jahr-Feier der BLS Südrampe. Ein Fest, welches sich über das ganze Bahnnetz erstreckte und tausende Eisenbahnfans aus dem ganzen In- und Ausland mobilisierte.

Kaum angekommen, begrüßten wir Marianne, welche uns über den Verlauf der nächsten Stunden informierte und sodann mit der Heavy-Gruppe den Ort Richtung der hohen Berge, über den Klettersteig verließ. Ein Wiedersehen auf der Wiwannihütte war garantiert, wirtet sie doch die Saison hindurch in der auf 2400 Meter hohen Berghütte, welche Ziel unserer Wanderung war.

Die Easy-Gruppe genehmigte sich vor dem Aufstieg noch eine Kleinigkeit im Restaurant und fuhr dann per Sammeltaxi zu einer etwas höher gelegenen Stelle, wo das Weiterkommen nur noch zu Fuß möglich war.

Bei gutem Schritte ging es fortan bergwärts und trotz des eigentlich kurzen Aufstieges hatten wir (einzelne) mit den zusätzlichen Kilos, welche an unseren Hüften haftete, zu kämpfen, was uns immer wieder zu kurzen erholsamen Pausen zwang. Aber Zeit war genügend vorhanden und so nutzen wir diese für angeregte Gespräche und photographische festzuhaltende Momente.

An dieser Stelle sei erwähnt, dass der Schreiberling zum Heavy-Aufstieg nicht näher eingehen kann – jedoch den Worten der einzigen femininen Erzwingerin vollends Glauben schenkte, wonach die Route über den Klettersteig doch echt heavy war.

Beim einem weiteren kurzen Rast unweit des ersten Blickkontaktes zur Hütte fiel uns eine jugendlich anmutende Dame auf, welche flinken Schrittes an uns vorbei ging und nebenbei erwähnte, sich in der Hütte kulinarisch zu verpflegen. Dies gab uns den verdienten Auftrieb, die letzten Höhenmeter doch noch entschlossen empor zu steigen.

Oben angekommen, freuten wir uns ob des Wiedersehens der asketischen Dame, welche bereits wieder im Begriffe war, den steilen Abstieg unter die Beine zu nehmen. In vorzüglicher Manier, luden wir sie ein, mit uns auf das Erreichte anzustoßen und nutzen die Gelegenheit, mehr über sie zu erfahren. Im Pflegebereich der Geriatrie tätig, wird uns Cornelia, so heißt die sympathische Dame, zu gegebener Zeit eine entsprechende Bleibe im schönen Wallis anbieten. Sichtlich gut gelaunt, verabschiedete sie sich kurze Zeit später von uns, um den Abstieg zu beschreiten. Auf einen Besuch unserer Homepage, hoffen wir, wieder einmal etwas von ihr zu hören.

Schon bald erblickten wir am Horizont unsere straffe Gruppe, welche am Berghang zu uns herüber winkte. Sichtlich geschafft vom harten Aufstieg, wurde ihnen durch Marianne ein Willkommenstrunk angeboten. Bis auf die Wandergurken von Drosi, welche sich sträubten, den Aufstieg mitzumachen und eigens die Schuhsohlen vom Rest des Schuhes zu verabschieden, kamen alle wohlbehalten oben an.

Zum Nachtessen ließen die Hüttengurus einen Hauch Noblesse in die gemütliche Stube dringen, gemischten Salat, danach Suppe gefolgt von Wildvoressen mit Spätzle und Dessert begleitet von Getränken aller Art. Entgegen allen Unkenrufen, welche den Berghüttenfraß als notwendiges Übel bezeichnen, wurden wir vom Entgegengesetzten überzogen.

Der Abend gesellte sich – zum großen Dank des Schreiberlings – ohne Kartenspiel, so dass der Redseligkeit keinen Abbruch getan werden musste.

Müde und bei guter Laune fielen wir in unsere Betten im Massenlager und durften die Nacht hindurch in der sogenannten Löffelstellung verbringen, entsprach die Bettenanzahl nicht den darauf liegenden Gestalten.

Zu früher Morgenstunde ließ uns Beat durch den sonoren Sound des Weckers abrupt in die Wachphase übergleiten, doch angesichts des noch zu absolvierenden Programms, blieb uns keine Wahl, die Restwärme unter den Decken zu einem weiteren Verweilen zu nutzen.

Morgenstunde hat Gold im Mund – das Frühstück mit Kaffee und oder Tee fand bei allen großen Anklang, sodass wir uns kurze Zeit später zum Abstieg ins Tal aufmachten, ohne uns nicht vorher noch gebührend für die Gastfreundschaft bei allen Gasgebern zu bedanken. An der Stelle sei erwähnt, dass ein von weit her gereister bestens gelaunter und immerfort singender Nepalese für einen Hauch Extravaganz gesorgt hatte.

Der Abstieg erwies sich weit weniger anstrengend, jedoch für unsere müden Gelenke belastender, als der vortägliche Aufstieg und schon kurze Zeit später empfing uns der Bergführer – notabene auch Inhaber der Wiwannihütte – seine Tochter war ebenfalls im Hüttenteam und sorgte mitunter für die sehr gute Bedienung – und erklärte uns den weiteren Verlauf der Route.

Die Fahrt in den 4×4 gängigen Fahrzeugen ins Tal hinunter und einige Kilometer weiter wieder nach oben, vermochte unseren Knien und Gelenken eine wohltuende Pause. Am Fuße der Bietschtalschlucht erhielten wir alle unsere Kletterausrüstung, da der Abstieg in die Schlucht nicht ohne Hilfsmittel möglich ist. Beim Gedanken an die steilabfallenden Felsen mussten einige – darunter zählt auch der Schreiberling – die vorzeitige Aufgabe des waghalsigen Vorhabens bekannt geben. Letztendlich soll es ja auch noch Spaß machen!

Wir spazierten zusammen zum Einstiegspunkt, wo die letzten Instruktionen erteilt wurden, und unter bester Führung des erfahrenen Bergsteigers stiegen die Adrenalinjunkies nacheinander den Fels hinab. Der Restposten schielte noch einige Zeit auf sicherem Boden stehend den anderen nach, bevor der Vierertrupp den Weg nach Ausserberg unter die Beine nahm. Gut gelaunt jedoch hungrig und durstig erreichten wir das Restaurant oberhalb der Bahnstation Ausserberg. Bei gutem Essen ließen wir uns vom ansässigen Männerchörli mit wohlklingenden Gesängen berieseln und erwarteten mit Ungeduld die Ankunft unserer Kolleginnen und Kollegen.

Diese kamen dann auch mit erheblicher Verspätung – sie mussten das Dargebotene bereits vorzeigt begießen und gesellten sich müde und erschöpft zu uns. Einzelne waren doch etwas gezeichnet vom Erlebten, solche „Wanderwege“ sind ja nicht alltäglich, jedoch waren alle bei bester Gesundheit.

Auf der Rückfahrt konnten wir bei Wein und Käse die beiden Tage noch einmal Revue passieren lassen und waren sichtlich in bester Stimmung ob dem Erlebten. Die diesjährige Turnfahrt hat wieder einmal alles übertroffen. Den Organisatoren sei an dieser Stelle herzlich gedankt.

Ein sichtlich zufriedener Schreiberling (alias Patrik Zwicky)

Organisation: Raija Wehrli, Beat Näf;

Bericht (folgt): Patrik Zwicky;

Fotos: Frank Zwicky.

4 Antworten

  1. Cornelia
    14. Oktober 2013

    Lieber Frank
    Ja, gebt mir Bescheid, wenn ihr wieder einmal auf Walliserboden seid….wäre sicher lustig!
    Liebe Grüsse und eine gute Woche, Cornelia

  2. Drosi
    9. Oktober 2013

    Hervorragender Bericht! Nur dass wir im Loetschental waren, stimmt nicht wirklich (bzw. nur ganz kurz beim Halt in Goppenstein) 🙂

  3. Cornelia
    7. Oktober 2013

    Hallo zusammen
    Nun bin ich doch noch dazu gekommen, bei euch auf der Homepage die tollen Bilder von eurem Wiwanni-Ausflug zu bestaunen! So wie ich den Fotos entnehmen kann, habt ihr ein lustiges Bergwochenende geniessen können! Finde ich doch cool!
    Ja, in den Bergen lässt es sich leben! Da fühlt man sich frei wie ein Vogel! Jupii!
    Ich bin auch gut wieder unten beim Fuxtritt angekommen.
    Wenn es mir die freien Tage erlaubten, war ich auch noch ein paar Mal in den Bergen unterwegs…aber schon bald muss man sich beeilen, noch ohne Schnee in die Höhe zu kommen…
    Ich wünsche euch einen farbenfrohen Herbst und wer weiss, vielleicht macht ihr ja wieder einmal einen Ausflug ins schöne Wallis.
    Liebe Grüsse Cornelia

    • Frank Zwicky
      11. Oktober 2013

      Hallo Cornelia
      Herzlichen Dank für Deine Zeilen! Es war wirklich ein wunderschönes Weekend, im Wallis. Wer weiss vielleicht führt unser weg wieder einmal in die herrliche Walliserbergwelt. Auch Dir wünsche ich einen herrlichen Herbst und alles Gute!

      Liebe Grüsse Frank