Turnende Vereine Wallisellen

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Dieser Beitrag ist vom 10. Juni 2016. Kategorien: Männerriege, Turnfeste.

Turnfest Thusis 2016

Die Männerriege am Kantonalen Turnfest 2016 in Thusis GR, 10. – 12. Juni 2016

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1. Tag

Bei sommerlichen Temperaturen fanden sich 11 Männerriegler pünktlich am Bahnhof Wallisellen ein. Zwei weitere standen bereits auf dem Perron, denn sie waren direkt aus Dietlikon angereist. Unser Ziel war das Kantonale Turnfest in Thusis. Drei weitere, nicht in unserer Gemeinde wohnhafte Kollegen, gesellten sich am HB Zürich dazu. Bei diesem Kaiserwetter war eine Fahrt mit der SBB eine wahre Freude – wir genossen die Schönheiten der Schweiz. Als wir dann in Chur auf die RhB umstiegen und etwas langsamer unterwegs waren, hatten wir Zeit, tief unten den Rhein, die diversen Burgen auf den Hügeln sowie die wunderbare Bergwelt auf uns einwirken zu lassen.

Am Bahnhof Thusis angekommen waren wir überrascht, dass wir so viele Treppen hochsteigen mussten, bis wir endlich an der Hauptstrasse angekommen waren, an der auch unser Hotel „Weiss Kreuz“ lag. Wir wurden alle ganz herzlich von der charmanten Frau Rüegg empfangen. Die Schlüssel wurden verteilt, und es hiess: „Zimmerbezug.“ Es ging schneller als erwartet, alle waren durstig, und somit traf man sich auf der Sonnenterrasse des „Weiss Kreuz“ zu einem kühlen Drink, gesponsert vom Zimmer 301. Mit einem Prost durften wir auch unsere beiden treuen Schlachtenbummler, Theres und Erich, im Bündnerland begrüssen.

Dann war Abmarsch in Richtung Bahnhof Thusis, von wo uns ein Postauto durch eine imposante Landschaft nach Obertschappina brachte. Dort erwartete uns bereits Frau Ruth Beeli, eine lokale Bio-Bäuerin, welche uns ihren Betrieb etwas näher brachte. Wir spazierten einige Minuten in Richtung Viehweiden, wo uns Frau Beeli das Thema Kuh anhand von sechs Tieren detailliert erklärte. Dabei löcherten wir die Referentin bestimmt eine halbe Stunde mit Fragen. Ich denke, wir alle sind nun Spezialisten im Bereich „Rindviecher“. Limousinen, eine Rasse aus Frankreich, eignet sich neben dem Braunvieh sehr gut für die Mutterkuh-Haltung, eine Spezialität im Betrieb Beeli. Nach so vielen Informationen waren wir bereit für einen kleinen Imbiss. Die Bio-Bäuerin, eine gelernte Metzgerin, überraschte uns mit regionalen Fleischköstlichkeiten aus der eigenen Produktion. Bündnerfleisch, Salsiz und Trockenfleischrouladen kamen bei allen Männerrieglern sehr gut an. Für mich waren die Rouladen einzigartig, so etwas habe ich noch nie gegessen. Weiter zeigte uns die Bäuerin ihre diversen Ställe, wo Schafe und Kühe hausen, wenn sie es sich nicht auf den saftigen Weiden oder auf der Alp gut gehen lassen. Herr Beeli ist ausgebildeter Landmaschinenmechaniker und Landwirt. Er hat sich in einer Remise eine professionelle Werkstatt eingerichtet. Auch durften wir miterleben, wie das eben geschnittene Gras für den Winter eingelagert wird, dies mit modernsten technischen Mitteln. Man konstatiert, die Familie Beeli gehört zu den Innovativen ihrer Zunft. Als krönenden Abschluss erhielt jeder von uns eine leckere Überraschung: Wie könnte es anders sein, natürlich eine Variation von Trockenfleischprodukten aus der hauseigenen Metzgerei.

Um 17 Uhr war dann der offizielle Apéro im Gasthaus Alpina in Tschappina angesagt. Bei weiterhin sommerlichen Temperaturen genossen wir auf der wunderschönen Terrasse Drinks wie “Hugo“, Aperol Spritz oder einen kühlen Weissen. Werni übernahm die erste Runde, dies mit dem Hinweis auf seinen 70. Geburtstag vor einigen Wochen. Ganz herzlichen Dank Werni. Bald war es an der Zeit, ins Restaurant zu wechseln. Das Abendessen stand auf dem Programm. Als erstes konnten wir uns am reichhaltigen Salatbuffet bedienen. Bereits im Vorfeld hatten wir uns für einen Hauptgang entscheiden müssen – klar, es machte es etwas einfacher für die Küche. Die meisten entschieden sich für Cordon Bleu, entweder vom Kalb oder vom Schwein. Der Eine oder Andere hatte sich hingegen für die regionalen Capuns entschieden. Sicher war auch die Weinkarte interessant. Jeder fand etwas, das ihm mundete. Zum Abschluss noch etwas Süsses, einen Kaffee oder etwas Hochprozentiges. Nach einem gemütlichen Abend, gegen 21 Uhr, wurden wir dann in Taxis von 1400 m über Meer wieder ins Tal nach Thusis auf nur noch 700 m über Meer gefahren. Nun stellte sich die Frage, wo wir uns die zweite Halbzeit des Eröffnungsspiels der Fussball EM 2016, Frankreich gegen Rumänien, ansehen werden. Wir entschieden uns für die nicht allzu weit vom Hotel entfernte K Bar. Es hatte absolut gepasst. Ein spezieller Dank gebührt Petrus; er hat es sehr gut mit uns gemeint!

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2. Tag

Früh ging’s am Samstag aus den Federn. Das Wetter, na ja, es war nicht das allerfreundlichste! Laut Programm war das schön präsentierte und qualitativ hochstehende Frühstückbuffet bereits ab 7 Uhr offen. Nach und nach tröpfelten die vielleicht schon etwas nervösen Aktiven an die Tische – sicher, in wenigen Stunden standen sportliche Höchstleistungen auf dem Programm. Um 08:50 Uhr marschierten wir dann in Richtung Festplatz, um uns die Kampfarenen anzusehen. Mittlerweile waren auch die letzen zwei Teilnehmer in Thusis eingetroffen, willkommen Erich und Wolfgang. Da es immer noch regnete, waren wir gezwungen, uns etwas in den Gängen der Turnhalle aufzuhalten, um trocken zu bleiben. Langsam verschwanden die grauen Wolken am Himmel und machten der Sonne Platz. Jetzt waren die Bedingungen perfekt, um an ein Aufwärmen zu denken. Schön, dass wir einen weiteren Fan begrüssen durften, Hans Meister, ein „Urwalliseller Turner“, der seit 20 Jahren im nahegelegenen Sils wohnhaft ist. Auch er hatte sich ganz diskret als Sponsor bemerkbar gemacht. Dann galt es ernst. Wir wurden aufgerufen, unsere beiden Aufgaben Fit + Fun (Übungen Unihockey im Team und 8er Ball) in der Katogerie Senioren ins Trockene zu bringen. Leider schlichen sich da und dort einige Fehler ein – somit war nichts mit einem vorderen Rang. Als dann noch festgestellt wurde, dass wir in der Wertung mit anderen, viel jüngeren Turnern figurierten, bemerkte man bei einigen Aktiven eine säuerliche Mine.

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Die Sonne war immer noch omnipräsent. Hans Meister erklärte uns, dass das Wetter hier eben föhnbestimmt ist und deshalb meistens besser als auf den diversen Wetter Apps ersichtlich. Wir suchten einen Tisch und tranken dann alle zusammen unser hartverdientes, kühles Bier. Danke Erich für diesen Kasten! Dann orientierte Oberturner Ueli, dass wir uns alle um 17:30 Uhr im Festzelt zum Abendessen treffen werden.
Es bildeten sich nun diverse Gruppen: Die Einen machten einen Besuch in der legendären Via Mala Schlucht, andere gingen zurück ins Hotel um sich auf das historische Fussball-Länderspiel zwischen Albanien und der Schweiz um 15 Uhr vorzubereiten, wieder andere verweilten gemütlich auf dem Festgelände.
Nach einem emotionalen Spiel wanderten wir Fussballfans ins grosse Festzelt zum Abendessen. Nachdem ein passender Tisch gefunden wurde, stellten wir uns in die Kolonne, um das Essen abzuholen. Es gab Pouletgeschnetzeltes, Gemüse und Spätzli, dazu ein Glas Jeninser. Das passte ideal. Das Wetter hatte sich im Verlaufe des Nachmittags wieder verschlechtert, und gewisse Teile des Festgeländes sahen dementsprechend aus. Clevere Leute trugen Gummistiefel! Die Organisatoren hatten die wichtigsten Wege mit Holzschnitzel ausgelegt. So kam man einigermassen sauber über das Festgelände.

Nach dem Essen übernahm ein DJ die Musik im Hauptzelt. Zu viel Bass, immer derselbe hämmernde Rhythmus – nichts für uns, die feinfühlige ältere Generation. Wir verschoben uns in ein kleineres Zelt, in dem ein Trio bekannte Hits live zum Besten gab. Hier fühlten wir uns entschieden wohler.

Gegen 20:30 Uhr verabschiedeten sich einige Fussballfans, um sich das Abendspiel anzusehen. Gegen Mitternacht waren dann alle Kämpfer wieder im Hotel.

3. Tag

Am Sonntag nahmen wir es sehr gemütlich. Das Frühstück zog sich in die Länge, das Wetter zeigte sich wieder von der besten Seite. Packen, auschecken, Rechnung bezahlen und Koffer bereitstellen waren im Moment die Hauptaufgaben.

Einige Turner machten sich auch heute auf den Weg zur Via Mala, die Mehrheit aber machte es sich auf der sonnigen Hotelterrasse gemütlich. Es mussten immer wieder Tische angebaut werden. Gegen Mittag war die Männerriege Wallisellen dann komplett beim Apéro.

Um circa 13:30 Uhr verliessen wir das Hotel, persönlich verabschiedet vom Ehepaar Rüegg, und trotteten in Richtung Bahnhof. Unser Termin für die Rückfahrt war 14:03 Uhr. Die Fahrt war stressfrei, einige schliefen, andere assen genüsslich die von Karl in Thusis gekaufte Bündner Torte, und in unserem und dem gegenüberliegenden Abteil wurde vor allem über Musik gesprochen. Müde erreichten wir Zürich. Wir verabschiedeten uns von den Kollegen, die nicht in unserer Gemeinde wohnhaft sind. Schlussendlich kamen wir gegen 17 Uhr müde aber glücklich in Wallisellen an.

Es hat einmal mehr Riesenspass gemacht, mit euch Männerrieglern ein verlängertes „sportliches“ Wochenende zu verbringen. Ferner möchte ich noch in eigener Sache erwähnen, dass das Hotel „Weiss Kreuz“ in Thusis von der Familie Rüegg so geführt wird, wie ich mir das im Idealfall vorstelle. Ich denke, es war nicht mein letzter Besuch im Weiss Kreuz.

Renato Wyss

Das Video zum Turnfest:


 

Und alle Fotos (von Markus Keller und Klaus Benko):

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