2. – 4. September 2016
Zum vierten Mal reisten vierzehn Männer der Männerriege Wallisellen ins Val Müstair und erfreuten sich an der warmen Septembersonne. Hanspeter Müller, der das ganze Wochenende organsiert hatte, weiss, was man den Herren bieten muss, damit diese entspannt ins Gebirge reisen können – einen Koffertransport. Das Gepäck wurde in ein Auto verladen und so starteten wir unsere Bahn- und Postautoreise in Richtung Münster im Val Müstair. Die Bahnfahrt dauerte etwas länger, 34 Minuten stand der Schnellzug im Tunnel zwischen Zürich und Thalwil. Das gab Gesprächsstoff für die einen und Zeit für die andern, um noch ein kleines Nickerchen zu machen.
Jedes Mal, wenn ich mit dem Postauto über den Ofenpass reise, mitten durch den Nationalpark, denke ich an Murmeltiere, Hirsche und Gemsen, die sich aber auch dieses Jahr nicht zeigten. Im Hotel Helvetia in Münster, wo wir wie Stammgäste empfangen wurden, wartete bereits das Mittagessen, eine köstliche Bündnerspezialität – Bizochels. Die verlorenen Bahnminuten mussten wieder wettgemacht werden und so schnürten wir unsere Wanderschuhe und los ging’s, dem Rom Bach entlang Richtung Grenze.
Unser Ziel war das kleine Städtchen Glurns am Fusse des Eschenpasses. Lieber Leser, ich bin kein geübter Wanderer, schon gar nicht in den Bergen, da fragt man sich, wenn der Weg plötzlich steil, steinig und mühsam ansteigt, auf was hat man sich da eingelassen. Wenn das T-Shirt vom Schweiss die Farbe verliert und die ersten Blasen sich im Wanderschuh bemerkbar machen, dann freut man sich auf ein kühles Bier oder eine Kugel Glacé. Einen kurzen Moment fühlte ich mich weit weg von der Walliseller Hektik, vom Lärm und von stickigen Abgasen und atme tief durch.
2.Tag – Noch etwas schlafgetrunken setzte ich mich ins Postauto, der Lunch im Rucksack, die Wanderschuhe fühlten sich nicht leichter oder bequemer an als am Vortag. Was mein Wohlbefinden jedoch stark verbesserte, war die Tatsache, dass uns ein sonniger Tag bevorstand. 4 1/2 Stunden Marschzeit in einer wirklich traumhaften Bergwelt. Natürlich ging es zuerst wieder steil bergauf, dann über Wiesen hinab zur Alp Mora. Ich gehörte nicht zu den Ersten, die sich zuprosteten, doch war ich dankbar, dass die Alp-Wirtin keinen Ruhetag hatte. Der Lunch war gegessen, doch das Ziel noch nicht erreicht, da stand der Hotelbus am Wegrand. Manchmal geschehen noch Wunder. Dankbar liessen wir uns zurückchauffieren, nicht mal Werner wollte noch eine extra Runde machen. Sichtlich müde sassen wir dann im Speisesaal und liessen es uns wohlergehen. Ich glaube, jeder freute sich auf den wohlverdienten Schlaf.
3. Tag – Sonntag – Punkt 6.00Uhr läuteten die Glocken der Klosterkirche von Münster, definitiv zu früh. Zu Hause habe ich nie Zeit für das Frühstück, doch in der Männerriegenrunde ist das was anderes. Am Buffet gab es, was das Herz begehrte. Am Fusse des Ofenpasses setze uns das Postauto ab. Das Marschtempo war nicht mehr so schnell, dafür die Konversation intensiver. Ich staune immer wieder, wie redselig die Männerriege Wallisellen ist, zugegeben, es sind nicht immer sehr hochstehende Gespräche, doch wer ein bisschen Humor hat, kommt da voll auf die Rechnung.
Ich freue mich auf eine weitere Reise im nächsten Jahr und hoffe, Du kommst auch mit.
Peter Tschirky
Aus dem fernen Arizona (USA) lese ich deine Worte, und die ganze Turnfahrt ist wieder präsent. Danke, lieber Peter, für deinen tollen Bericht. Er liest sich leicht und vergnüglich und lässt die Stimmung, die damals herrschte, wieder aufleben.
Danke Peter für Deinen Kommentar auf unserer Website und im „Walliseller Anzeiger“. Beim Durchlesen konnte ich dieses in jeder Beziehung erfolgreiche und gemütliche Wochenende nochmals revue passieren lassen. Auch die von dem oder den Fotografen gemachten „Shots“ haben das nötige dazu beigetragen.