Wie jedes Jahr freuten sich die Männerriegler auf unsere mittlerweile traditionelle Reise. Diesmal ging’s ins Welschland. 15 Mann stark fuhren wir bei angenehmen Wetter von Wallisellen nach Lausanne. Dort noch ein paar Minuten in der Métro nach Ouchy – und schon waren wir am schönen Genfersee, nur wenige Schritte von unserem perfekt gelegenen Hotel du Port entfernt. Markus hat wie gewohnt alles bestens organisiert.
Kurz das Gepäck deponieren, und schon ging’s für die Wanderer zurück zum Bahnhof Lausanne und weiter nach Lutry. Die drei Nichtwanderer hingegen hatten ihr eigenes Programm. Sie durchfuhren während 75 Minuten die wunderschöne Terrassenlandschaft mit dem Lavaux Express.
Ab 12.05 Uhr waren wir 12 Langwanderer gefordert. In den wunderschönen, sehr steil angelegten Weinbergen ging es auf Asphalt, Beton und nur wenigen Naturwegenrauf und runter in Richtung Saint-Saphorin. 25 % Steigung oder Gefälle waren keineAusnahme. Wir alle waren froh, dass es nicht 30 Grad heiss war – 25 Grad in der Sonne waren anstrengend genug. Zum Glück konnten wir zwischendurch die einmalige Aussicht geniessen – natürlich mit einem Glas lokalem Rosé in der Hand, den See und die französischen Alpen. Unser Wanderweg führte uns durch die malerischen Winzerdörfer Aaran-Villette, Grandvaux, Riex und Epesses. Unser Ziel: Saint-Saphorin, das wir nach ca.12 Kilometer erreichten. Dort erwartete uns Natacha vom Weingut „Domaine Les Fosses“ mit einer Weindegustation inklusive lokalem Käse und Wurst, sowie einer Führung durch den Weinkeller. Bernhard Chevalley, der Besitzer vom Weingut, ist der letzte Winzer in Saint-Saphorin, der seinen Wein einkellert und produziert. Müde und gut verpflegt fuhren wir zurück in unser Hotel nach Lausanne.
Nach dem Frühstück traf man sich in der Lobby, um dann mit der Métro und SBB nach Vevey zu fahren. Dort brachte uns der lokale Bus nach Corsier-sur-Vevey direkt vor Chaplin’s World by Grévin. Dieses wunderschön gelegene Bijou wurde 2016 eröffnet. Jeder konnte sich selbständig durch das Museum bewegen und die Dinge ansehen, die ihn interessierten. Der Rundgang begann mit einem Film mit vielen Highlights aus Charlots Karriere als Entertainer. Anschliessend führten uns die Räume mit Fotos, Filmen und lebensgrossen, künstlichen Charlies durch sein Werk. Auch das ehemalige Wohnhaus ist Teil der Tour. Schön und grosszügig ist auch der Park, von dem aus oft die bekannten Aufnahmen des Wohnhauses der Familie Chaplin gemacht wurden. Dort finden sich zudem einige imposante Bäume, die bereits in den 1880er-Jahren gepflanzt wurden – darunter eine Atlas- und eine Libanon-Zeder sowie ein Trompetenbaum aus Nordamerika. Nach dem Rundgang fuhren wir mit Bus und Zug weiter nach Montreux. Die Wanderer genossen die etwa einstündige Wanderung entlang der Seepromenade bis zum Schloss Chillon. Unterweg war ziemlich viel los, vor allem beim Freddy-Mercury- Denkmal. Die gepflegten Anlagen liessen uns den vortägigen Stress und die teilweise schmerzenden Knie vergessen. Die Nichtwanderer folgten uns mit dem Bus.
Rund um das Schloss Chillon wimmelte es nur so von Menschen – kein Wunder. Diese Wasserburg ist das meistbesuchte historische Gebäude der Schweiz, mit über 400 000 Besuchern pro Jahr. Sie befindet sich auf einem Felsen am Ufer des Genfersees und war fast vier Jahrhunderte lang Wohnsitz sowie ertragreiche Zollstation der Grafen von Savoyen. Auch hier war keine Führung organisiert. Jeder konnte sich ansehen, was ihn interessierte. Auf jeden Fall ist die Lage einmalig, die Räume mit Wandmalereien aus dem 14. Jahrhundert beeindruckend, die dunklen unterirdischen Gewölbe einschüchternd , und die kunstvollen Holztruhen und Silberwaren erzählen ihre eigene Geschichte. Das Schloss besteht aus 25 Gebäuden und 3 Höfen. Zurück im Hotel genossen wir das von der Vereinskasse gesponserte feine Nachtessen. Die Mitarbeiter*innen des Hotels du Port haben einmal mehr ausgezeichnete Arbeit geleistet.
Die Idee eines Museums zur Würdigung der olympischen Idee geht auf Pierre de Coubertin zurück, der die Olympischen Spiele wiederbelebte und das internationale Olympische Komitee (IOC) gründete.
Nach dem Check-out traf man sich in der Hotellobby. Von dort aus sind es nur wenige hundert Meter bis zum Museum. Auch hier konnte jeder nach Lust und Laune die Ausstellung besuchen. Das Museum ist sehr modern und technisch auf dem neusten Stand. Auffällig war, wie viel junge Leute diesen Ort besuchen.
Vor der Heimfahrt nach Wallisellen genossen wir den Lunch noch einmal im du Port -natürlich im Freien.
Es war einmal mehr ein grossartiges Erlebnis, zusammen mit Freunden drei Tage bei Kaiserwetter unterwegs zu sein.
Ein grosses Dankeschön geht natürlich an unseren perfekten Organisator: Markus Keller.
Renato Wyss