Turnende Vereine Wallisellen

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Dieser Beitrag ist vom 22. Juli 2007. Kategorien: Männerriege, Turnfahrten / Ausflüge.

Familienausflug 2007

Das Programm sieht vielversprechend aus: Zugfahrt, Tramfahrt, Schifffahrt, Bergwerksbahnfahrt, Schifffahrt, Zugfahrt, dazwischen Fussmarsch 30 Minuten, Fussmarsch 45 Minuten. Mitmachen ja, aber lässt der Festkalender (gleichzusetzen mit Agenda) eine Zusage zu? Kurze Konsultation der schon eingegangenen Verpflichtungen, Resultat erfreulich, Anmeldung abschicken.

Und da sind wir nun, nämlich 17 Riegler und Partnerinnen. Zwei haben die Anmeldung annulliert, sonst wären wir wie viele? Richtig, 20, minus einer, der in Costa Rica Hunde hütet.

Vom Hauptbahnhof zum Bürkliplatz ist es nicht weit. Da zwischen Ankunft des Zuges und Abfahrt des Kursschiffes eine Zeitlücke von 37 Minuten klafft, entschliesst sich die grosse Mehrheit, das Tram als unnötig zu erachten und die sonntäglich fast leere Bahnhofstrasse zu Fuss zu bewältigen. Unglücklicherweise ist Petrus kurzzeitig ein wenig unaufmerksam und stösst eine himmlische Giesskanne um, die zweitletzte an diesem Sonntag. Mit unverhohlener Schadenfreude winken die Tramfahrer(innen) den Regengängern im Vorbeifahren zu.

Blick zurück auf Zürich

Blick zurück auf Zürich

Pünktlich verlässt unser Schiff den Steg und steuert geschickt an Pantha Rei vorbei, dem gegroundeten neuesten Zürichsee-Schiff, das vorläufig auf ein reines Restaurant zurückgestuft wurde. Der viele vorgängige Regen hat die Luft gereinigt, so dass wir während der Fahrt eine wunderbare Weitsicht geniessen können. Für Kaffee und Gipfel findet sich ein grosszügiger Sponsor.

Warten auf Kafi und Gipfeli

Warten auf Kafi und Gipfeli

Kafi ist da, Gipfeli noch nicht

Kafi ist da, Gipfeli noch nicht

Horgen ist unser erstes Ziel. Hier lassen wir uns nach einem halbstündigen Fussmarsch die Geschichte des Bergwerks Käpfnach im Bergbaumuseum Horgen erklären. Die kompetente und begeisternde Erzählerin ist anschliessend auch unsere Stollenzugführerin. Sehr anschaulich und abwechslungsreich erzählt sie uns aus der Zeit, als der Abbau der Braunkohle zwischen 1708 und 1947 aktuell war. Unglaublich, unter welchen Bedingungen die Männer noch vor 60 Jahren krampfen mussten.

Angewöhnung im Stollen

Angewöhnung im Stollen

Wir hören interessiert zu

Wir hören interessiert zu

So wurde gepickelt

So wurde gepickelt

Seitlich liegend mit dem Pickel die Kohle aus dem Fels hauen im schummrigen Licht einer Karbidlampe, ohne Staubmaske und ohne Handschuhe, das war kein Schleck, auch wenn der Lohn für damalige Zeiten recht gut war. Während unserer Fahrt kratzt mehr als einmal ein Helm an der niedrigen Tunneldecke, und manch eine oder einer kann ein Frösteln nicht unterdrücken, was bei 13°C verständlich ist.

Unversehrt wieder am Tageslicht

Unversehrt wieder am Tageslicht

Bijou am See

Bijou am See

Im Programm steht darauf etwas von einem Fussmarsch zur Halbinsel Au, aber nichts von einem Beizenhalt dazwischen. Nun, da gibts ja den Felix Mielebacher, der hat anlässlich der Prüfung in Wirtschaftskunde eine 6 erhalten, auf den ist Verlass. Die Gartenwirtschaft mit Seeanstoss kann man wirklich nicht links liegen lassen, das sehen alle ein. Dank zwei weiteren Sponsoren, die den Zahlungsablauf sehr vereinfachen und beschleunigen, gelingt der Aufbruch zur richtigen Zeit, so dass die Abfahrt des Oldtimer-Dampfschiffs nicht verpasst wird. Fast eine Stunde lang können wir die geruhsame Fahrt geniessen, die schöne Aussicht, den Blick in den Dampfmotorenraum mit seinen gewaltigen Schubstangen für die Kolben wie auch auf die imposanten seitlichen Antriebsräder.

Organisator Ueli der Gerber ist flexibel, was seine Organisation betrifft. Ob den publizierten Zug zurück nach Wallisellen, ob Durstlöschaktion mit verspäteter Zugbesteigung oder gar Hungervernichtung mit noch späterer Heimkehr – alles ist möglich. Ihm gebührt unser herzlicher Dank für seine Vorarbeit, seine Reiseführung und sein Sponsoring.

Jürg Deller

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